Laktase-Tabletten bei Laktosintoleranz

Laktase Tabletten können als Begleiter bei Aufnahme von Lebensmitteln bei Laktoseintoleranz Abhilfe schaffen. Die gezielte Aufnahme von Laktase soll unerwünschte Nebenwirkungen, wie Blähungen, Magenschmerzen, Durchfall und allgemeines Unwohlsein verhindern. Laktosefreie Produkte werden teilweise ebenfalls mit Laktase angereichert, um Menschen mit einer Milchzuckerunverträglichkeit die Nahrungsumstellung zu erleichtern.

Bei einer Laktoseintoleranz gibt es drei Möglichkeiten:

  • Vermeidung sämtlicher Lebensmittel, die Laktose enthalten
  • Kauf von laktosefreien Produkten (insbesondere Milch, Joghurt und Sahne)
  • Einnahme von Laktase Tabletten

Wir haben eine Auswahl beliebter Laktase Tabletten zusammengestellt, die besonders oft gekauft und gut bewertet wurden. Hier kommt es auch auf die Dosierung der Tabletten gegen Laktoseintoleranz an.

Dosierung von Laktase Tabletten

Die Laktasedosis wird in FCC-Einheiten angegeben. Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn der Food Chemicals Codex (FCC) ist eine umfangreiche Sammlung von Standards und Prüfverfahren für Lebensmittelinhaltsstoffe.

Nur ein Abschnitt des FCC macht Deklarationsangaben zur Wirkmenge von Laktase (bzw. Lactase). In Deutschland wird die Abkürzung „FCC“ im Lebensmittelbereich ausschließlich im Zusammenhang mit Laktase genannt.

Grundsätzlich gilt: 1.000 FCC entsprechen 70 mg reiner Laktase. Bis etwa 2006 ging man davon aus, dass 1.000 FCC-Einheiten (FCC-Units) ausreichen, um 5g Laktose zu spalten. Forscher haben jedoch herausgefunden, dass 1000 FCC-Einheiten nur unter idealen Bedingungen ausreichen. Neuere Quellen gehen von mindestens 3000 FCC-Einheiten aus.

Oft wird Dir jedoch noch die alte Dosierungsangabe begegnen. Du kannst sie folgendermaßen umrechnen: [Schwache Dosis] * 0,3333 = Stärkere Dosis (5 g * 0,3333 = 1,6665 = ca. 1,6 g).

Diese Richtwerte klingen einfach umsetzbar. Letztendlich wird die Dosierung jedoch von mehreren Faktoren beeinflusst.

  • Wie flüssig ist die Nahrung? Dickflüssige Nahrung vermischt sich schlechter.
  • Wie hoch ist der PH-Wert Deiner Magensäure?
  • Produziert dein Dünndarm keine oder nur weniger Laktase?

Frankfurter Kranz, Käse-Sahne-Torte, Schwarzwälder-Kirsch, Kaffee mit Sahne … Wer unter Laktoseintoleranz leidet, hat im Café nur wenig Auswahl. Auch in der Pizzeria müssen Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit zurückstecken.

Spaghetti Carbonara enthalten Milch, Pizza Quattro Formaggi, wie der Name schon sagt, gleich vier Sorten Käse. Beim Kaffeekränzchen oder Stammtisch wie alle andern mitessen zu können, wäre das nicht großartig? Genau diesen Luxus versprechen die Anbieter von Laktase-Tabletten. Aber was ist das überhaupt?

Der versprochene Genuss ohne Reue und ohne Bauchschmerzen ist nicht jedem gegönnt. Wer neben Laktose-Malabsorption unter weiteren Intoleranzen wie Histaminintoleranz oder Fructoseintoleranz leidet, muss die Inhaltsangabe genau beachten. Aber auch sonst kann es eine Weile dauern, bis Du die Tabletten und die Dosierung gefunden hast, die zu Deinem persönlichen Laktasebedarf passen.

Dein Arzt kann Dich bei der Auswahl der passenden Laktoseintoleranztabletten beraten. Nur verschreiben kann er sie nicht. Vielleicht passen Tabletten mit „neutralem“ Wirkstoff zu Dir?

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Was ist Laktase?

Laktase (fachlich: Lactase, abgekürzt LPH) hilft Deinem Körper, Milchzucker (fachlich: Lactose) aufzuspalten. Wie fast alle Enzyme ist Lactase ein Protein.

Aufgespalten in die zwei Zuckerarten Galactose und Traubenzucker (Glucose), wandert der Milchzucker durch die Dünndarmschleimhaut ins Blut. Du fühlst Dich wach und aktiv.

Stellt Dein Körper das Enzym nicht oder in zu geringer Menge her, wandert der Milchzucker weiter und beginnt im Dickdarm zu gären. Bei zwei Dritteln der von Laktoseintoleranz Betroffenen führt das zu Blähungen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen und Durchfall. Weitere Symptome findest Du im Beitrag zum Thema Laktoseintoleranz.

Nach der Stillzeit sinkt die Laktaseproduktion bei einem Großteil der Weltbevölkerung auf etwa 5-10%. Für Asiaten, aber auch im Süden Amerikas und in Afrika, ist diese abnehmende Laktoseverträglichkeit (Primäre Laktoseintoleranz) normal. Nur in Gesellschaften, die seit langer Zeit Milchwirtschaft betreiben, hat sich Laktasepersistenz durchgesetzt.

Warum vertragen manche Menschen erst mit 40 keine Milchprodukte mehr? Die Sekundäre Laktoseintoleranz wird nicht vererbt, sondern entwickelt sich beispielsweise durch starke Magendarmentzündungen, das Reizdarmsyndrom oder als Nebeneffekt von chronischen Krankheiten wie Morbus Cron oder Zoliakie. Eine angeborene Laktoseintoleranz, unter der man bereits als Säugling in der Stillzeit leidet, ist sehr selten.

Mehr über die verschiedenen Formen der Laktose-Malabsorption findest Du im Abschnitt über die Ursachen von Laktoseintoleranz.

Wie werden Laktase-Tabletten hergestellt?

Laktase wird aus verschiedenen Hefepilz- und Schimmelpilzarten gewonnen (meistens Kluyveromyces fragilis, Kluyveromyces lactis oder Aspergillus oryzae). Aspergillus oryzae wird auch bei der Herstellung von Sojasauce und Sake verwendet, Kluyveromyces lactis bei der Produktion von Kefir.

Manche Hersteller bezeichnen ihr Laktaseprodukt aufgrund der beteiligten Pilze als „natürlich“. Andere nennen ihr Produkt in Anbetracht der industriellen Herstellung in großen Retorten „künstlich“ oder „synthetisch“.

Der Hersteller Kyberg-Vital bezeichnet die in „Lactosolv“ enthaltene Laktase als „neutral“. Dieses aus dem Hefepilz Kluyveromyces lactis gewonnene Enzym ist zwar säureempfindlicher, wirkt aber dank säuredichter Umhüllung erst im Dünndarm. Laut einer Studie aus dem Jahr 2011 verlängert dies die Wirkdauer auf bis zu vier Stunden 1.

Neben dem Wirkstoff Laktase enthalten die Tabletten und Kapseln Zusatzstoffe, die sie leichter einnehmbar, schmackhafter oder haltbarer machen sollen.

Inhaltsstoffe von Laktase-Tabletten

Neben dem Enzym Laktase als Wirkstoff enthalten Laktase-Tabletten und Laktase-Kapseln weitere Zusatzstoffe. Folgende Zusatzstoffe werden beispielsweise verwendet:

  • Fructose: Wenn Du auch unter Fruchtzucker-Unvertäglichkeit (Fructoseintoleranz) leidest, sind Tabletten mit Fructosezusatz nicht für Dich geeignet.
  • Dextrose (Glucose, Traubenzucker): Kautabletten wird bisweilen Dextrose als Geschmacksstoff zugesetzt. Bei einer Diät musst Du ihn einrechnen.
  • Maltodextrin: Auch Maltodextrin ist ein Energieträger. Es wird als Füllstoff und Trägersubstanz für Aromen eingesetzt.
  • Sorbit (Sobitol, Glucitol): Hochdosiert kann dieser Zuckeraustauschstoff Durchfall auslösen.
  • Gelatine: die Hülle von Laktasekapseln enthält oft aus Tierknochen gewonnene Gelatine. Es gibt aber auch vegetarische Laktasekapseln, die mit Zellulose umhüllt sind.
  • Zellulose: Vegetarische Laktasekapseln (z.B. Laktrase vegetarisch von Pro Natura) sind mit Zellulose (Cellulose) umhüllt. Das sind Pflanzenfasern.
  • Vitamine: Bisweilen werden auch Vitamine zugesetzt.

Wie wirken Laktase-Tabletten?

Die Tabletten führen Deinem Körper die Dosis Laktase zu, die er braucht, um eine spezifische Mahlzeit zu spalten. Das bedeutet dreierlei:

  • Dein Körper kann keine Laktase speichern. Viele Tabletten auf Vorrat einzunehmen hilft nicht.
  • Jeder Körper braucht seine ganz spezifische Dosis. Bei vielen Menschen produziert der Dünndarm nur weniger Laktase. Andere wiederum brauchen eine sehr hohe Dosis, um Laktose beschwerdefrei zu essen.
  • Es kommt auf die Mahlzeit an. Je besser sie sich mischt und je weniger Laktose sie enthält, umso weniger Laktaseenzyme brauchst Du.

Anders als die körpereigene Laktase, die im Dünndarm gebildet und freigesetzt wird, beginnt das in den Tabletten enthaltene Enzym bereits im Magen zu wirken.

Im Magen und Dünndarm mischt sich das Enzym mit Deiner Nahrung und spaltet die in den Lebensmitteln enthaltene Laktose auf. Wenn sich der Wirkstoff gut verteilt hat und richtig dosiert wurde, gelangt keine oder nur wenig Laktose in Deinen Dickdarm und Du wirst von Baukrämpfen und Durchfall verschont.

Verbleiben die Enzyme zu lange ungenutzt in Deinem Magen, so werden sie von der Magensäure angegriffen und hören auf zu wirken. Deshalb empfehlen die meisten Hersteller, Laktasepräparate direkt vor dem Essen oder während des Essens einzunehmen.

Nachdem die Laktase ihre Wirkung entfaltet hat, wird sie selbst weitertransportiert und verdaut. Sie wird nicht vom Dünndarm aufgenommen und auch nicht gespeichert.

Jeder Mensch hat eine spezifische Darmflora und auch der Säuregehalt des Magens ist unterschiedlich (man denke an Sodbrennen und Übersäuerung). Deshalb können die gleichen Tabletten in der gleichen Dosierung bei Dir anders wirken als bei Deinen Bekannten.

Allgemein gilt: Die Tabletten sind Helfer in der Not. Du solltest trotzdem auf eine laktosearme bzw. laktosefreie Ernährung achten.

Körpereigen Synthetisch
Wird im Dünndarm gebildet Wird durch Hefe oder Schimmelpilze hergestellt
Wirkt im Dünndarm Wirkt im Magen und im Dünndarm
Kommt nicht mit Magensäure in Kontakt Kommt zumeist mit Magensäure in Kontakt

Haben Laktase-Tabletten Nebenwirkungen?

Bisweilen wird von Nebenwirkungen wie Magenschmerzen oder Verstopfung durch eine zu hohe Laktase-Dosis berichtet. Es liegen jedoch noch keine medizinisch gesicherten Erkenntnisse über Nebenwirkungen von Laktase-Tabletten vor.

Auch Zusatzstoffe dieser Nahrungsergänzungsmittel verursachen bisweilen Beschwerden. Enthält das Laktosepräparat Süßstoffe wie Sorbit, so kann eine hohe Dosierung Durchfall auslösen. Bei der Recherche zu diesem Artikel hörten wird immer wieder von Menschen, die unter mehreren Intoleranzen leiden. Wenn Du auch von Histaminintoleranz, Glutenunverträglichkeit und/oder Frutoseintoleranz betroffen bist, musst Du die Zutatenliste der Laktoseintoleranz-Tabletten genau beachten.

In jedem Fall gilt: Über Verträglichkeit und Nebenwirkungen solltest Du vor der Einnahme mit Deinem Arzt sprechen.

Wann nehme ich Laktase-Tabletten ein?

Wie bereits erwähnt, wirkt Laktase nur, wenn sie direkt mit der Laktose in Berührung kommt. Du solltest die Tabletten mit dem Wirkstoff deshalb vor oder direkt mit der milchzuckerhaltigen Mahlzeit einnehmen. Einige Ratgeber empfehlen sogar, Laktasekapseln zu öffnen und das Pulver direkt mit der Mahlzeit zu vermischen. Wir empfehlen für diesen Zweck Produkte in Pulverform.

Wie lange wirken Laktase-Tabletten?

Die meisten Laktasetabletten wirken zwischen 15 und 20 Minuten lang. Zuviel eingenommener Wirkstoff wird vom Körper verdaut und ausgeschieden.

Leider kannst Du kannst die Einnahme von Laktoseintoleranztabletten nicht nachholen. Bevor die Laktase Deine Mahlzeit erreicht, ist der Milchzucker schon im Dickdarm.

Laktase-Tabletten: Produkte

Laktase-Tabletten gibt es in verschiedenen Dosierungen. Unsere Tabelle gibt Dir einen groben Überblick (Stand: 08.06.2014). Richte Dich jedoch darauf ein, mehrere Dosierungen und vielleicht auch mehrere Tabletten auszuprobieren, bis Du Deine persönliche Laktasedosis gefunden hast.

FCC pro Kapsel Laktasemenge Reicht für … Milchzucker Präparat (Beispiel) Packungsinhalt
1000 70 mg 1,6 – 5 g Laktase Kautabletten (ohne Sorbit) von Biolabor 120 Tabletten
3000 210 mg 5 – 15 g Taxofit Lactase 3000 100 Tabletten im Klickspender
3300 231 mg 5,4 – 16,5 g Lactrase vegetarisch von Pro Natura 100 Stück
3500 245 mg 5,8 – 17,5 g Lacto-Control von doppelherz mit 3500 FCC 100 Tabletten
4000 280 mg 6,7 – 20 g „Das gesunde Plus“ Laktase-Tabletten (dm) 100 Mini-Tabletten im Klickspender
5000 350 mg 8,3 – 25 g Laktase Enzym Tabletten von Biolabor 120 Tabletten im Klickspender
6000 420 mg 10 – 30 g Lactrase 6000 von Pro Natura 60 und 100 Kapseln
9000 630 mg 15 – 45 g Lactase Enzyme von Natural Factors 60 Kapseln
12000 840 mg 20 – 60 g Lactase-Enym-Kapseln von Sanct Bernhard mit 12000 FCC 100 Kapseln
14000 980 mg 23.3 – 70 g Lactostop 14000 FCC von Naturwohl 40 und 80 Tabletten im Klickspender
18000 1260 mg 30 – 90 g Lactrase 18000 von Pro Natura 40 Kapseln

Der bereits erwähnte Hersteller Kyberg Vital gibt an, dass sein Präparat Lactosolv mit „neutraler“ Laktase nicht mit gängigen FCC-Einheiten gemessen werden sollte. Er empfiehlt deshalb, den Wirkstoffgehalt in LAU (Lactase-Units) zu messen.

Zum Umrechnen eignet sich die folgende Formel:
1 LAU = ca. 0,8 FCC
1 FCC = ca. 1,3 LAU

Beispielrechnungen:
1000 FCC = ca. 1300 LAU
3500 LAU = ca. 4600 FCC

Werden Laktase-Tabletten auf Rezept verordnet?

Nein. Laktoseintoleranz gilt nicht als Krankheit. Daher gelten Laktase-Tabletten generell nicht als Medikamente, sondern als Nahrungsergänzungsmittel bzw. als „Diätisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke“. Dass Laktoseintoleranz-Tabletten nicht verschreibungspflichtig sind, hat Vor- und Nachteile.

Vorteil: Ist Deine Packung leer, musst Du Dir kein Rezept holen.
Nachteil: Am Selbstzahlen führt leider kein Weg vorbei.

Laktase-Tabletten sind nicht apothekenpflichtig. Du kannst sie hier kaufen

  • Apotheke
  • Drogeriemarkt (z.B. bei dm oder Müller)
  • Online-Apotheke (z.B. bei Apotheke.de oder DocMorris)
  • internationale Online-Apotheken

Laktose: In welchen Produkten ist Laktose enthalten?

Hier eine Auswahl an Produkten, in denen Laktose enthalten ist.

Produkt Laktasegehalt in 100 g
Halloumikäse (Halumi, Hellim, Challúmi) 0,24 – 1, 8 g
Raita 8 g
Havarti 0,1 g
Magerquark 2.9 g
Camembert 0,1 g
Buttermilch 3,5 – 4,0 g
Weiße Schokolade 7,0 g
Nougatschokolade 7,4 g
Joghurt 3,7 – 5,6 g
Dickmilch 3,7 – 5,3 g
Kondensmilch 9,3 – 12,5 g
Milchreis 2,8 g
Latte Macchiato 4,3 g
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte lies auch unsere Rechtlichen Hinweise.Quellangaben und Verweise:
(1) Fraissl, L., R. Leitner, and A. Missbichler, Novel formulation of neutral lactase improves digestion of dairy products in case of lactose intolerance. Clinical and Translational Allergy, 2011. 1(Suppl 1): p. P104.
Quelle: http://www.ctajournal.com/content/1/S1/P104Author und verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Alice Scheerer